Beruflicher und wissenschaftlicher Werdegang

Prof. Dr. med. Daniel C. Baumgart hat in Berlin, Basel und Würzburg Medizin studiert. Seine klinische und wissenschaftliche Ausbildung erhielt er als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der University of Pennsylvania, Philadelphia, PA, Georgetown University, Washington, DC, den National Institutes of Health (NIH), Bethesda, MD, USA sowie an der Charité. Er ist Gastprofessor für Innere Medizin an der Charité und war bis 2017 als Geschäftsführender Oberarzt der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen, Leiter des interdisziplinären Forschungs- und Behandlungszentrums für entzündliche Darmerkrankungen am Virchow Klinikum sowie als gewählter Fellow des Berliner Institutes für Gesundheitsforschung (BIH) gefördert von der StiftungCharité tätig. Seit 2023 leitet er die Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Rheumatologie am Klinikum Ernst von Bergmann.

Seit 2017 ist er auch Professor of Medicine und Adjunct Professor of Computing Science an der University of Alberta in Edmonton, Kanada. Von 2017 bis 2022 hat er die dortige Universitätsklinik für Gastroenterologie und Hepatologie geleitet. Hier hat er auch das internationale Graduiertenkolleg (Collaborative Research and Training Experience (CREATE) „From Data to Decision (FD2D) – Digital Transformation and Artificial Intelligence from Data Value Chain to Human Value“ aufgebaut. FD2D vereint eine internationale Gruppe von Forschern und Entwicklern an 22 führenden akademischen Institutionen und Technologieunternehmen in Nordamerika, Europa und Asien, die sich mit der Digitalen Transformation und Künstlichen Intelligenz Anwendungen in allen akademischen Disziplinen und industriellen Sektoren beschäftigen und deren Bedeutung für die Gesellschaft untersuchen. FD2D wird vom Natural Sciences and Engineering Research Council of Canada (NSERC), Mathematics of Information Technology and Complex Systems (Mitacs) und der University of Alberta gefördert.

Tätigkeit als Gastprofessor an der FGW

Aktuell ist Prof. Dr. Daniel C. Baumgart Gastwissenschaftler an der FGW/ Universität Potsdam. Die Fakultät bereitet gerade eine gemeinsame Berufung mit dem Klinikum Ernst von Bergmann an der Universität Potsdam zum Aufbau einer Professur für Digitale Transformation der Medizin und des Gesundheitswesens vor. Medizin und Gesundheitssysteme sind mit einem exponentiellen Wissenszuwachs und einer wachsenden Informationsmenge und Informationsvielfalt konfrontiert. Die gewaltige Wissens- und Erfahrungsmenge kann zunehmend nicht mehr in Behandlungs-, Forschungs- und gesundheitsökonomische Erfolge umgesetzt werden. Fortschritte in der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie der der Informatik einschließlich künstlicher Intelligenz mit digitalen Innovationen können die Wissenstranslation in die klinische Praxis beschleunigen und ultimativ Precision Health ermöglichen.

Die Umsetzungsstrategie der Bundesregierung zur Gestaltung des digitalen Wandels hat Digitale Kompetenz, Infrastruktur und Ausstattung, Innovation und digitale Transformation als Handlungsfelder definiert. Zur Erreichung des strategischen Ziels einer tiefgreifenden digitalen Integration der Wissenschaften, der Medizin und des Gesundheitswesens für den digitalen Wandel in der Metropolregion Berlin Brandenburg (Health Capital) ist in einem kritischen, ersten Schritt eine Integration und Transformation klinischer und wissenschaftlicher Ressourcen auf Landesebene in Brandenburg notwendig.

Die Professur ist dabei als intellektueller und technischer „Inkubator“ zu verstehen, in der Ideen und Konzepte entstehen, strukturiert und evaluiert werden, um sie schließlich in Brandenburg zu implementieren und weitere nationale und internationale Kooperationen zu entwickeln. Hierbei fließen die umfangreichen Hands-On Erfahrungen von Professor Baumgart aus den bereits hochdigitalisierten Gesundheits- und Universitätssystemen in den USA und Kanada ein. Die Professur stellt weiterhin die Kernstruktur zur Gründung eines zukünftigen Brandenburgischen Instituts für Digitale Integration und Transformation der Medizin (Institute für Digital Transformation of Medicine, DIGIT-M) ausgehend von der Universität Potsdam dar.

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