Bericht: Symposium zur Ethik der Partizipation (2.-4.11.22)
Wie kann eine verantwortungsvolle Planung, Umsetzung und Verwertung von Partizipationsprojekten aussehen? Mit dieser Frage setzten sich Wissenschaftler*innen, Patientenvertreter*innen sowie Fördergeber von Forschungsprojekten drei Tage im Schloss Herrenhausen, Hannover auseinander. Den Rahmen dafür bot das Symposium „Ethik der Partizipation in Gesundheitsforschung und Biopolitik“.
Tagungsort Schloss Herrenhausen, Hannover
Beteiligung stärkt die Relevanz der Gesundheitswissenschaften
Medizin und Gesundheitswissenschaften sind zunehmend mit der Forderung konfrontiert, Forschung partizipativ auszugestalten. Ziel ist nicht nur eine Demokratisierung von Entscheidungsprozessen sondern auch, die Bedürfnisse von Patient*innen stärker zu berücksichtigen. In ähnlicher Weise gestaltet sich der Umgang mit hochpotenten Entwicklungen beispielsweise aus dem Bereich der Gen- oder Digitaltechnologien. Die Forschung, Entwicklung aber auch Regulierung solcher Innovationen erfolgt verstärkt unter Berücksichtigung von Beteiligungsprozessen.
Eine verantwortliche Partizipation muss ethische Anforderungen erfüllen
So verbreitet die Forderung nach Partizipation nunmehr ist, häufig bleibt unklar, wie sich Beteiligungsprozesse sinnvoll und ethisch angemessen ausgestalten lassen. Wie kann eine verantwortungsvolle Planung, Umsetzung und Verwertung von Partizipationsprojekten aussehen? Mit dieser Frage setzten sich Wissenschaftler*innen, Patientenvertreter*innen sowie Fördergeber von Forschungsprojekten drei Tage im Schloss Herrenhausen, Hannover auseinander. Den Rahmen dafür bot das Symposium „Ethik der Partizipation in Gesundheitsforschung und Biopolitik“.
Dr. Corinna Klingler eröffnet das Symposium mit einem Impulsvortrag zur Ethik der Partizipation
Ziel der Konferenz war die Erarbeitung von Gelingensbedingungen der Partizipation in der Gesundheitsforschung sowie in den Bereichen Künstlichen Intelligenz, Robotik und Gentechnologie. Durch theoretische Impulse sowie Einblicke in konkrete partizipative Projekte wurde ein breites Verständnis für die Anforderungen einer ethisch gelungen Partizipation vermittelt. Zudem wurden gemeinsam mit den Teilnehmenden Orientierungspunkte für eine verantwortungsvolle partizipative Praxis entwickelt, um die Diskussionen auch für die breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Im Format eines World-Cafés wurden gelungene Beispiele von Partizipationsprojekten diskutiert.
Ohne Wertschätzung der Vielfalt an Wissen kann Partizipation nicht gelingen
Die Veranstaltung profitierte dabei von der Vielzahl an Perspektiven und dem wertschätzenden Austausch unter den Teilnehmenden. In der produktiven Zusammenarbeit spiegelte sich auch eine der zentralen Gelingensbedingungen von Partizipation, die im Rahmen des Symposiums herausgearbeitet wurde: eine respektvolle Haltung gegenüber allen beteiligten Akteuren und ihren Wissensbeständen.
Ca. 40 Wissenschaftler*innen, Patientenvertreter*innen und Vertreter*innen von Fördergebern explorierten im Schloss Herrenhausen, Hannover die Bedingungen für verantwortliche Beteiligung in der Wissenschaft.
Das Symposium wurde von Dr. Corinna Klingler und Prof. Dr. Robert Ranisch, Juniorprofessur für Medizinische Ethik mit Schwerpunkt auf Digitalisierung der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg konzipiert und ausgerichtet. Erträge des Symposiums sowie Orientierungspunkte für verantwortliche Beteiligungsprozesse werden veröffentlicht. Die Veranstaltung wurde durch die VolkswagenStiftung gefördert und fand im Rahmen der Themenwoche „Wissenschaftsethik“ der VolkswagenStiftung statt.
Hier finden Sie das ausführliche Programm des Symposiums (PDF-Dokument).