Dr. Corinna Klingler erhält Nachwuchspreis der Akademie für Ethik in der Medizin
Die Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat ihren diesjährigen Nachwuchspreis 2023 an Dr. Corinna Klingler (Universität Potsdam, FGW) und Dr. Katharina Fürholzer (Universität Rostock) verliehen.
Medieninformation der Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität, Akademie für Ethik in der Medizin e.V. (AEM), 16.10.2023
Die Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat ihren diesjährigen Nachwuchspreis 2023 an Dr. Corinna Klingler (Universität Potsdam, FGW) und Dr. Katharina Fürholzer (Universität Rostock) verliehen.
Dr. Corinna Klingler benennt und analysiert in ihrem Beitrag „fünf Sargnägel“, die eine gut informierte Entscheidungsfindung mit Patient*innen verhindern. Verdeutlicht wird dies am Beispiel eines moralisch aufgeladenen Themas: nämlich das Stillen, das von einer „guten Mutter“ für mindestens sechs Monate erwartet wird. Dies wird beispielsweise von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Originell ist der Aufsatz insbesondere durch die genutzte Methode der Autoethnographie, hierbei handelt es sich um eine Art des akademischen Schreibens, bei der persönliche Erfahrungen (auto) mit kulturellen und sozialen Bedeutungen und Verständnissen (ethno) verbunden und analysiert werden (grafie). Am Beispiel eigener Erfahrungen im Krankenhaus zeigt die Autorin auf, wie relevante Informationen nicht verfügbar waren, vorenthalten oder nicht verstanden wurden und ihr damit keine freie Entscheidung gelassen wurde. Die persönlichen Erfahrungen sind der Ausgangspunkt für eine allgemeine ethische Analyse.
Die AEM ist eine interdisziplinäre und interprofessionelle Fachgesellschaft für Medizinethik. Sie fördert den öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs über ethische Fragen in der Medizin, den Heilberufen und im Gesundheitswesen. Mit dem Nachwuchspreis zeichnet die AEM jährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten von Nachwuchswissenschaftler:innen aus, die sich medizinethischen Fragestellungen widmen. Der Preis ist mit 2.500€ dotiert, die Preisträgerinnen teilen sich den Betrag.
Foto: Tobias Weidner