Dr. Robert Ranisch zum FGW-Professor für Medizinische Ethik ernannt

Mittwoch, 07.04.2021
Foto vom Campus Neuruppin der MHB

Dr. Robert Ranisch wurde zum 01.04.2021 als W1-Professor für Medizinische Ethik mit Schwerpunkt auf Digitalisierung (Tenure Track) an die FGW Brandenburg/ Universität Potsdam berufen.

Dr. Robert Ranisch wurde zum 01.04.2021 als W1-Professor für Medizinische Ethik mit Schwerpunkt auf Digitalisierung (Tenure Track) an die FGW Brandenburg/ Universität Potsdam berufen.

Nach seinem Studium in Warwick, Jena und Oxford arbeitete der promovierte Philosoph und Medizinethiker an verschiedenen Ethikzentren, als Forschungsgruppenleiter am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Tübingen sowie als Geschäftsführer eines klinischen Ethik-Komitees. Neben seiner Forschung engagiert sich Professor Ranisch für die Wissenschaftskommunikation und die öffentliche Beteiligung an der ethischen Diskussion um neue Technologien. Kürzlich erhielt er dafür den Nachwuchspreis für Wissenschaftskommunikation der Universität Tübingen.

Prof. Dr. Robert Ranisch
(Foto: F. Albrecht, Universität Tübingen)

„Als eine der ersten Professuren der Fakultät für Gesundheitswissenschaften wurde jetzt die Juniorprofessur für Medizinische Ethik besetzt. Das hat für mich etwas Symbolträchtiges“, so FGW-Gründungsdekan Prof. C. Frömmel zu der erfolgreichen Berufung. „Es zeigt, dass sich die Fakultät den Herausforderungen moderner gesundheitlichen Versorgung stellen wird. Den Arbeitsschwerpunkt von Prof. Ranisch bilden ethische Aspekte digitalisierter Gesundheitsversorgung – ein Gebiet, in dem Chancen und Risiken miteinander verwoben sind, sich unreflektierte Technikeuphorie ebenso verbietet wie ein angstgetriebener Angriff auf neue rechnergestützte Möglichkeiten. Auch eine ‘digitale Medizin’ wird eine dem Menschen zugewandte Medizin sein müssen.“

Professor Ranisch erläutert: „Gerade während der COVID-19-Pandemie hat sich einmal mehr die Bedeutung der Medizinethik gezeigt – sei es bei der Suche nach gerechten Strategien zur Verteilung von Impfstoff-Dosen oder Beatmungsplätzen, bei der Frage nach möglichen Privilegien für Geimpfte, oder in der Erörterung verantwortungsvoller Maßnahmen der digitalen Kontaktverfolgung. Aber auch im Alltag stehen Medizin und Versorgung große Veränderungen bevor: Für die meisten Menschen sind Digitaltechnologien mittlerweile alltägliche Begleiter. Über Handy oder Smartwatch können wir wertvolle Gesundheitsdaten erfassen und das birgt große Potenziale. Die permanente Gesundheitsvermessung kann aber auch unser Selbstbild oder unser Verhältnis zu Heilberufen verändern. Solchen Themen möchte ich künftig in Forschung, Lehre und Ethikberatung nachgehen. Ich hoffe, damit einen Beitrag zur verantwortungsvollen Entwicklung neuer Versorgungskonzepte und -strukturen zu leisten und Brandenburg zum Modellstandort einer guten und gerechten Gesundheitsversorgung der Zukunft zu machen.“

Neben der Professur für Rehabilitationsmedizin (Prof. Völler) ist mit der Medizinischen Ethik nun eine zweite Professur an der FGW Brandenburg besetzt.