Neues „Netzwerk digitale Medizinethik“
Das neue „Netzwerk digitale Medizinethik“ wird von der Universität Potsdam / Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg und der Eberhard Karls Universität Tübingen getragen und von der VolkswagenStiftung finanziell gefördert.
Gemeinsame Medieninformation der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Potsdam, der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, 21.02.2023
Die Digitalisierung verändert das Gesundheitssystem rasant und wirkt sich immer stärker auf die medizinische Praxis aus: Künstliche Intelligenz für Diagnose und Therapie, Gesundheits- Apps auf dem Smartphone oder soziale Robotik in der Pflege zeigen das große Potenzial der neuen Technologien. „Damit verbundene ethische Risiken zu verstehen und mit ihnen umzugehen, ist Aufgabe der Medizinethik, die sich angesichts der digitalen Transformation des Gesundheitswesens neu ausrichten muss“, sagt Prof. Dr. Robert Ranisch, einer der Gründer des neuen „Netzwerks digitale Medizinethik“. Das Projekt wird von der Universität Potsdam / Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg und der Eberhard Karls Universität Tübingen getragen und von der VolkswagenStiftung finanziell gefördert.
Die Medizinethik fragt nach angemessenem Verhalten in der Gesundheitsversorgung und nach gerechten Strukturen im Gesundheitssystem. Entsprechend qualifizierte Fachleute bringen ihr Wissen in das Medizinstudium und die Ausbildung anderer Heilberufe ein. Sie untersuchen grundlegende Aspekte des Miteinanders im Gesundheitswesen und beraten in der klinischen Praxis, etwa bei schwierigen Entscheidungen am Lebensende.
Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer guten und gerechten Gesundheitsversorgung. „Doch die Ressourcen sind knapp bemessen“, sagt Robert Ranisch. „Die viele Arbeit in Lehre und Forschung muss auf wenigen Schultern verteilt werden, weil die Medizinethik ein kleines Fach ist und nicht jede Universität darüber verfügt. Aspekte der Digitalisierung kommen deshalb oft zu kurz“, so Ranisch, der an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg die Juniorprofessur für Medizinische Ethik mit Schwerpunkt auf Digitalisierung leitet.
Das Netzwerk digitale Medizinethik („Digital Medical Ethics Network“) wird von Prof. Dr. Robert Ranisch (FGW Brandenburg) und Prof. Dr. Dr. Urban Wiesing sowie Prof. Dr. Hans-Jörg Ehni (Universität Tübingen) geleitet. Die beteiligten Universitäten in Tübingen und Potsdam unterstützen das Projekt langfristig im Rahmen eines Matching-Funds.
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